Die tägliche Ernte im Garten

05.09.2012 16:41

So, habe mir also heute die Nase verbrannt, denn es gab eine Runde Unkraut ziehen, dann eine Runde ernten, danach einmal tauschen gehen und zum Schluss sind wir noch Brot holen gefahren - und dabei an einem Feigenbaum vorbeigekommen, der niemandem gehört.

Wenn Ihr die Ausbeute nun begutachtet, so bedenkt bitte, dass wir erst im Frühjahr angefangen haben, unkultiviertes Land (..lustiger Ausdruck ^^) urbar zu machen - echtes Gärtnern ist das noch nicht. Aber für den täglichen Bedarf ist es schon fast zuviel - und daher wird verschenkt und getauscht.

Und zum Glück gibts die Hühner!

Die 3 Melonen sind nicht bei uns gewachsen. WIr hatten so viele scharfe Chilischoten heute (kleine grüne hinter den Auberginen), dass wir eine Tüte voll bei einer netten Dame losgeworden sind, die sie so gern isst. Dafür gab sie uns 3 Melonen mit, die wir nur allzugern innerhalb von 2 Tagen verputzen :)


Auch die Weintrauben sind nicht bei uns gewachsen, unsere Stöcke sind neu und werden erst im übernächsten Jahr tragen.
Außerdem sind das hier Trauben für den Wein - klein, kugelrund und sehr, sehr süß - wir mögen sie noch lieber als Tafeltrauben.
Die hier haben wir von einem Stück Land mit Weinstöcken, welches nicht mehr bewirtschaftet wird. Der Besitzer weilt nicht mehr unter uns und die Söhne wohnen in Milano - wir haben die Erlaubnis, uns zu bedienen, wenn wir mal nach dem Rechten sehen.


Hier gibts einen Spruch:
"Lo fa crescere Dio - mangi Tu e mangio io!"  -  Gott lässt es wachsen, so isst Du und esse ich! (Nur auf italienisch reimt es sich..)
Also haben wir uns erbarmt und einen Feigenbaum besucht, am Wegesrand und nicht auf einem privaten Grundstück.
Diese hier sind für uns, einen halben Eimer überreife Feigen bekommen heute noch die Hühner - Zuckerschock :D

Diese Chilis haben wir behalten, das reicht für einige Tage und ein paar hänge ich noch auf zum Trocknen.
Übermorgen sind ja schon wieder die nächsten reif. Dafür gibts immer dankbare Abnehmer. Wir teilen immer in: frisch essen - trocknen - verschenken.
Den Hühnern erspare ich das Erlebnis lieber..

Das sind die heutigen Mandeln. Sie fallen von alleine ab, man muss sie nur auflesen. Ich liebe diese Bäume sehr, ihre Früchte versüßen uns den Winter. Zum typisch italienischen Gänge-Essen gehört ja im Winter die "frutta secca" - also Trockenobst, Nüsse und Mandeln. Wunderbar, wenn sie vom eigenen Baum kommen und man die Schalen selber knackt, das hat was..

Hier habe ich die Tauschobjekte der 6 Schwestern, sie bekommen heute die zu groß geratene Zucchini, einen Berg überreife Feigen, Schrot und eingeweichtes Brot von gestern. Da sie immer so essen - frisch und abwechslungsreich und ohne Chemie, schmecken die Eier nach Eiern. War für uns ein neues Geschmackserlebnis nach einem Leben mit Eiern aus dem Supermarkt.

Die 5 Tomatenstöcke sind fast zu einer Bedrohung geworden - man hört sie rufen: "Ernte mich!!!"
Diese hier nehmen wir als Salattomaten, sie werden orange geerntet und sind knackig im Biss.
Da wir nicht spritzen, hat immer mal eine Besuch. Das sieht man an einem kleinen Loch - dann wird sie entweder den Hühnern gegeben oder eben ausgeschnitten.

So richtig reife Tomaten nimmt man hier nur zum Kochen. Daraus mache ich morgen eine frische Tomatensauce mit Zwiebel, Knobi, viel Basilikum aus dem Garten und Olivenöl.

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Auf dem Tisch liegen ja noch Auberginen, ich ernte pro Tag ca. 5-7 Stück und das von 3 Pflanzen.


Die gekrümmten gelben Zucchini sind nun verblüht und die normalen tragen jetzt Frucht. Aber ich hatte gestern schon geerntet für das Zucchiniomelett und die Hühner, so dass ich heute nur eine vergessene zu groß geratene und 2 kleine präsentieren kann.

Die grünen Paprika werden mit dem Kartoffelschäler geschält und dann in einer Gußpfanne mit Strichen (Grillpfanne?) mit wenig Olivenöl und Salz gebraten, dann aufeinandergelegt mit Minzblättern dazwischen - ab in den Kühlschrank - und zum Abend verspeist. Ganz fein!
Die gute Hausfrau schiebt sie aber in den Ofen und wartet, bis die Haut Blasen bildet und zieht sie dann heiß ab.
Erstens habe ich noch keinen Ofen (ne, das Mobilheim hat nur einen 4-Flammen-Gasherd), zweitens finde ich das eine aufwendige und teurer Prozedur, den Ofen heizen für 5 Paprika. Mein Guter findet meine Art, die mit dem Schäler abzuziehen "barbarisch" --hahahha :))))))

Das wars - für Vegetarier ein Schmaus - Fleischfresser werden das Steak vermissen, das muss man sich kaufen!