Lebensmittelpreise und der eigene Garten

26.06.2014 07:56

Wohl dem, der einen Garten hat..

Eben komme ich aus meinem Garten, der sich als Überraschungsgarten ja sehr gut entwickelt und meine Art der etwas abgewandelten Permakultur bringt jeden Tag gut was auf den Tisch.

Auch die Obstbäume tragen für ihr Alter ordentlich. Sie sind nun 2 Jahre alt und ich habe aus Spaß mal die Pflaumen an einem Baum gezählt.
Es sind 47 Stück und sie sind etwa so groß wie ein Tennisball. Die Sorte ist auch für mich eine Überraschung, kugelrund und rot.
Davon haben wir mehrere Bäume.
Daneben stehen ebenso große, ebenso runde Pflaumen, die sind aber wie unsere deutschen Hauspflaumen dunkelblau, eher dunkellila.

Im Schnitt hat jedes der Bäumchen zwischen 20 und 50 Früchte.
So war es auch mit den Aprikosen, die nun leider schon alle verputzt sind :)

Da schickt mir doch ein Leser heute einen Link zu einem Artikel bei den Deutschen Wirtschaftsnachrichten. Es geht um die steigenden Preise für Lebensmittel. Und das brachte mich wirklich mal zum Nachrechnen.

https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/06/13/starker-anstieg-von-lebensmittel-preisen-erwartet/

Wir persönlich waren immer der Meinung, dass eine Ernte- und Pflanzzeit von 12 Monaten in diesen Zeiten nie verkehrt ist.
Und siehe da - es macht sich in der Haushaltskasse echt bemerkbar, dass wir kaum noch Gemüse und Obst kaufen.
Gerade, weil wir wirklich viel davon essen.

Wie gut auch, dass der Tiefbrunnen das enorme Gießwasser dazu gratis liefert und der Strom bei unserem Landtarif sehr günstig ist.
Die Erde ist von sich aus fruchtbar, Spritzmittel und Dünger kommen uns nicht ins Grundstück. So haben wir auch keine Kosten bei der Produktion unserer Lebensmittel.

Wer sich hier auf einheimische Produkte beschränkt und nicht gerade jeden Tag einen Berg Fleisch braucht, der lebt wirklich preiswert. Die italienische Mortadella ist in Deutschland eine Delikatesse, hier die Billigwurst. Luftgetrocknete Salami und leckerste Käsesorten bekommt man hinterhergeworfen.
Doch wehe, es muss der Industrie-Kartoffelsalat aus dem Supermarkt sein, da schlägt man zu.
Aber ehrlich - wer will schon Müll essen..

Natürlich werden die Preise für Lebensmittel steigen. Selbst wenn man den Effekt von Biodiesel aus Mais und Getreide unberücksichtigt lässt, steigen die Produktionkosten ja dauernd an.
Energie und Dünger und Pestizide - der Landwirt, der vom Anbau leben will und Kredite für große Maschinen zu bedienen hat, weiß von steigenden Kosten ein Lied zu singen.

Man will uns immer weismachen, dass wir Angst haben müssen vor Deflation und die Inflation einfach mal nicht stattfindet.
Ja, mag beim Laptop und Flatscreen stimmen.
Aber doch nicht bei allen lebensnotwendigen Gütern.
Und auch nicht bei Steuern und Abgaben, da sorgt der Staat schon für Inflation..

Also wer einen Garten hat und das große Glück, in der Wärme zu leben wie einige meiner Leser, der ist reich. Reich in dem Sinne, dass er gesund lebt, mit der Natur im Einklang ist und dies auch in der Geldbörse spürt, jedes Jahr ein wenig mehr. Und nicht zu vernachlässigen ist das Sicherheitsgefühl.
Komme was wolle, Euro - DM - Neuro - oder der totale Crash. Wer seine kleine Anbaufläche hat, Obstbäume, fruchtbaren Boden und gutes Wasser, der wird zumindest nicht verhungern und hat immer was zum Tauschen.

In diesem Sinne - "Ab ins Beet" sieht bei mir anders aus und hat mit großen Ausgaben im Gartenmarkt nix zu tun - ich mags rustikaler und werde jetzt mal meine rotlehmigen Gartenlatschen schrubben gehen :)