Focus - Geld wech!

11.12.2013 09:11

So, wenn´s der Focus bringt und mir das einer meiner härtesten Kritiker schickt mit der Bitte um Veröffentlichung, dann kann mich jedenfalls keiner mehr pöhse anschreiben, dass ich Verschwörungstheorien Raum gebe in meinem Blog.

Eine Verschwörungstheorie ist ja für uns Deutsche nur eine, solange die Massenmedien noch nicht darüber berichten.

Wenn der Focus uns nun mit dem Holzhammer darauf einstimmt, dass man uns ans Ersparte will, hören vielleicht die Letzten auch die Glocken, die schon lange in unseren Depots läuten, wo wir sparen für die so vielbesungene Altersvorsorge.
Na, da gibts ja eh nur noch Mickerzinsen, die mit der echten Inflation, (nicht zu verwechseln mit der gern verniedlichten "gefühlten" Inflation), längst nicht mehr Schritt halten.

Und so stehen wir nun vor dem Problem: Aussitzen und Vogel Strauß machen? Panisch alles aufkaufen, was wir sehen, um es in Werte zu verwandeln, die man nicht einfach so rasieren kann? Problematisch, denn Autos kosten Unterhalt, Konservendosen sind ab 1000 Euro Wert nicht mehr unterzubringen und wieviele Fernseher und Cams braucht der Mensch? Zumal man für nix mehr einen Aku bekommt, was über 5 Jahre alt ist..

Natürlich kann man sich noch Gold und Silber unters Bett legen und darauf hoffen, dass es nicht wieder zu einem Handelsverbot für Edelmetalle kommt wie schon gehabt oder der Schatz Diebe anlockt.

"Gold gab ich für Eisen" oder so ähnlich hieß es damals..

Und Aktien! Ja, auch noch eine Alternative. Sicher werden die steigen, das müssen sie ja, sonst wäre das keine Alternative zur rasierungsgefährdeten Geldanlage in gut sich- und zählbaren Sparverträgen, Fonds, Genussscheinen, Sparbüchern, Versicherungen, Bausparverträgen etc.
Ja, Aktien klingt gut. Wenn sie nicht genauso rasiert werden bzw. die Gewinne daraus.

Sind auch logisch. Gewinn garantiert bei Blue Chips.
Doch bei einem Dax von über 9.000 Punkten - wie hoch solls denn bitteschön gehen?
Wir erinnern uns, dass die Dotcom-Blase bei um die 8.000 Zählern platzte.
Aktien sind für viele heute TINA - angelehnt bei unserer verehrten Frau Kanzler - ohne Alternative.
Wo soll auch das ganze Geld hin, welches man bei uns wegnimmt und umverteilt nach oben..
Zinsen gibts ja bekannterweise keine mehr, nur noch auf windige Staatsanleihen der Südschiene, wobei klar ist, dass diese (ja, auch mein Italien), die Mäuse nie zurückzahlen können.
Aber sie können Steuern erfinden und zumindest die Zinsen bezahlen.
Bis sie das eben noch können, dann ist auch da Ende im Schacht.

Also damit Aktien eine Alternative sind, sollte man reingehen wenn der Dax am Boden liegt und jetzt in schwindelerregende Höhe von über 9.000 Zählern verkaufen.
Dann hat man seinen Reibach gemacht.
Nicht dabeigewesen? Schade. Ich auch nicht.

Ich habe es mit der schwäbischen Hausfrau gehalten, die so oft als Begriff überstrapaziert wird - Scusa per favore!
Unser Grund wurde damals gekauft, weil wir zögerlich waren, haben wir nach einem Jahr etliches mehr bezahlen müssen, da die Grundstücke hier an unserer Straße fast alle verkauft waren an Bauwütige, die nicht gern mitten in der Pampas hocken, wo sie nie ein Arzt finden würde im Notfall und auch kein Notfalldienst diverser Handwerker.

Aber noch vor dem Hausbau haben wir ein Angebot bekommen, welches unseren Kaufpreis um das Doppelte überstieg. Denn wer was auf sich hält, lebt im Landhaus und kann sich das auch leisten. Das feuchte Meer ist als Dauerwohnsitz verpönt genauso wie die Wohnung direkt im Ort, wo man sich mit streitsüchtigen Nachbarn die Wasseruhr teilt wie vor 50 Jahren. Wers im Ort großzügig und unabhängig will, der muss mehr dafür hinlegen als für ein Landhaus mit Park, also keine Alternative für die meisten.

Krise?
Klar, aber es wird immer die geben, die Geld haben und die, bei denen es knapper wird. Und die, denen es ausgeht..

Während wir unsere Mäuse angelegt haben in einem Tiefbrunnen, haben wir erreicht, dass wir seit 2 Jahren keine Wasserrechnung mehr bekommen.
Bei unseren Pflanzungen wäre eine Wasserrechnung ein Todesurteil ;)
Als wir in 6.000m² fruchtbare Erde investiert haben, haben wir unseren Obst- und Gemüsebedarf auf Lebenszeit gedeckt. Ein wenig Geduld bis die Bäumchen tragen und zweimal wöchentlich ein Fitneßprogramm im großen Garten (wenn das Haus ganz fertig ist..), und schon sehen uns die Händler nur noch von weitem freundlich grüßen.
Die Hennen und der Stall waren eine kleine Investiton gemessen an dem, was sie für uns tun.
6 Bioeier liegen hier bei 1,30€ - davon habe ich jeden Tag welche - zwischen 4 und 6 Stück. Danke! Wobei echt Bio iin Geld sowiso nicht zu beziffern ist, das hat gesundheitlichen Wert.

Unsere Klärgrube war auch eine kleine Investiton gemessen an den Rechnungen für Kanalisation/ Abwasser, welche seit 2 Jahren ausbleiben und ausbleiben werden.

Von der Solaranlage müssen wir in Apulien mit über 300 Sonnentagen nicht reden, das versteht sich von selbst. Auch wenn unsere Miniausführung 300W noch ausbaufähig ist.
Trotz 3,8 KW-Brunnenpumpe und einem richtig fetten Hauswasserwerk, welches bis in den letzten Winkel des Grundstücks mit enormem Druck pumpt, 2 Gefriertruhen, üppiger Außenbeleuchtung die Wege entlang und echten Glühbirnen antiker Art (Heatball **grins**) im Haus beträgt unsere Stromrechnung pro Monat nur zwischen 60 und 75 Euro. Im Hochsommer mehr, die anderen Jahreszeiten weniger je nach Gießverhalten.
Man bedenke, dass in den heißen des Jahres die 3800W Brunnenpumpe stundenlang täglich läuft bzw. sich mit dem Hauswasserwerk abwechselt, denn es wird gegossen was das Zeug hält.
Da kennen wir aber von früher ganz andere Summen auf der Stromrechnung für weniger Leistung.

Insgesamt sind wir mit unserer Hausfrauendenke und Art des Investierens zufrieden. Das ganze Auf und Ab, die Ängste, die ein langfristiger Sparvertrag in den heutigen Zeiten mit sich bringt, die haben wir nicht mehr.
Wichtig ist uns, dass das tägliche Leben preiswert ist, dass man nicht den Einnahmen hinterherhecheln muss, ob sie denn auch ausreichen, die steigenden Kosten zu bezahlen.
Schon wieder eine Rechnung in der Post?
Ne, es kommt nur was vom Stromversorger und alle 3 Monate 50 Euro schnelles WLAN ohne Limit. Ende.
Ach ja, die Grundsteuer noch, die beträgt alle 6 Monate 18 Euro im Moment.
Ein Paradies für die Minirente - natürlich nach vorangegangener Investition.