Im Oktober draußen kochen :)

11.10.2012 16:14

Vielleicht erinnert Ihr Euch an meinen Besuch in der Wohnung, in der die Küche nicht benutzt wurde, um Gerüche zu vermeiden?
Dort wurde ja die halbe Wohnung nicht benutzt, aber hier solls heute nur um die Küche gehen.

Nun, man passt sich an - und so schön war es noch nie, angepasst zu leben. Muss ich mal zugeben. Nach und nach haben wir ja gesehen, dass die Italiener hier mehr Wert auf ihre Außenküche legen als auf die im Haus. Klar, die innen muss schön sein, hübsch aussehen und die wenigen Tage im Jahr, an denen es wirklich mal kühl ist oder regnet, ihren Dienst tun - aber die Funktionalität außen geht der Hausfrau vor. Denn wir erleben es ja - Mitte Oktober koche ich morgens den Kaffee, mittags das Essen und Abends vielleicht noch mal ein Süppchen - und alles unter freiem Himmel. Na, nicht ganz, eine Plane und ein Schattennetz machen die heiße Mittagssonne angenehm und wenns regnet schau ich gerne zu und rühre weiter :)
Wobei es seit Juni genau zweimal richtig geregnet hat..

Das Ganze hat noch einen anderen Grund und Nutzen:

Wer baut oder einen Trullo saniert, der hat ja eine bestimmte Fläche genehmigt bekommen, die er bebauen oder sanieren darf.
Jeder Quadratmeter ist kostbar, gerade bei den Trulli. Also verlegt man die Küche nach außen, verzichtet auf ein festes Dach, (das wäre eine Konstruktion), und schlägt Gesetz und Geruch ein Schnippchen.

Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt, es sollte nicht ziehen - denn man kocht meist mit Gas. Da tun es Rollos zwischen Holzpfosten, nur als Beispiel. Oder Lamellentüren, Plexiglas - jeder hat da so seine Idee wenns soweit ist.

Auch wir als Dauercamper mit ewiger Baustelle durften ja keine weitere Konstruktion bauen und im Mobilheim koche ich nicht so gern. Bisher haben wir auch auf ein festes Vorzelt verzichtet, da wir ja nun die Außenküche fertig haben und vorher im Rohbau eine provisorische Lösung aufgestellt hatten.

Wer natürlich ein schönes Vorzelt hat, der braucht unsere Lösung nicht - aber ich stelle sie Euch heute vor.

Wir haben unsere Wasserzisterne mitgekauft, so wie sie in der Regel neben jedem Trullo zu finden ist. Diese haben wir innen neu verputzen lassen und - bis auf einen kleinen Zugang zum Befüllen - oben mit einem Betonboden versehen und mit ein paar Reihen Steine eine Art Brüstung herum gemauert.
Drauf ein paar Träger aus Beton - nur aufgelegt, die halten durch ihr Gewicht - und darauf die Plane und das Schattennetz.
An beiden Seiten haben wir kletternden Wein gepflanzt, der das Dachund die Wände in ca. 3 Jahren völlig berankt hat - und große Tafeltrauben trägt.
Sozusagen Schlaraffenland - die Trauben hängen einem in den Mund :)

Aber seht selbst:

Die Rollos und der 2. Hängeschrank kommen noch, dann ist alles fertig. Hier seht Ihr die ungeschönte, unaufgeräumte Arbeitsversion ;)