Wasserversorgung ohne Stromanschluss

22.11.2012 19:44

Wasserversorgung ohne Strom – nur mit Gefälle

Das Thema Wasserversorgung ist ja noch wichtiger als Strom, zur Not kommt man im Süden sehr gut aus mit Gas. Es gibt Lampen, die man auf die Gasflasche aufschraubt, Gaskocher in allen Variationen, Heizgeräte mit Infrarotstrahlern und einer Gasflasche drin oder dahinter, Gaskühlschrank usw. Licht gibt’s im Sommer genug, abends tun es Kerzen und Lampen mit Batterie und kleine, mobile Solarlader für Handy und mobiles Internet oder einen 12-V-Fernseher.

Aber Wasser?

Wer nun seinen Brunnen hat, fragt sich – Wie geht’s weiter? Wie kommt das Wasser nun dahin wo ich es brauche?
Wir haben hier auf dem Grundstück 2 Möglichkeiten geschaffen. Die erste für den Camper, da wir ja lange mit dem Bau beschäftigt waren und es immer noch sind.
Für die Brunnenpumpe stellen wir den transportablen Stromgenerator an, der läuft mit Diesel und hat einen 380V-Ausgang und einen 230V-Ausgang. Es geht auch eine Nummer kleiner, wenn man nicht wie bei uns eine ganze Obstplantage anpflanzt und dementsprechend viel gießen muss in den ersten 2 Sommerjahren.
Wir haben uns für eine 3,5 KW starke Pumpe entschieden – und die braucht nunmal Starkstrom.
Wer sich für eine 230V Pumpe entscheidet, der kommt mit einem wesentlich preiswerteren Generator aus, der auch kleiner ist in Ausmaß und Gewicht.
Unser Generator hat 4 Räder, ist ca. 80cm x 60cm groß und wiegt ca. 100 Kilo. Man rollt ihn herum, er hat 2 Stangen mit Griffen dran, so kann man ihn lenken.
Er hat 1200 Euro gekostet und man startet ihn mit einer Schlüsselumdrehung.. Es gibt das in 230V hier ab ca. 200 Euro in den Baumärkten, aber je nach Stärke und auch Lautstärke kann man mehr ausgeben. Ein Vergleich mit den Preisen in Deutschland lohnt sich sicher.

Die Pumpe pumpt nun entweder direkt in Wasserbehälter, z.B. bei uns eine große Regentonne im Olivenbaum mit einem Ausgang und einem T-Stück, dahinter der Abgang für die Dusche unterm Baum und ein Ausgang direkt in die Wasserversorgung des Campers.
Dort haben wir also Wasser für die Dusche, die WC-Spülung, das Waschbecken und die Spüle in der Küche.

Außerdem pumpen wir noch einen 350-Liter-Behälter (gibt’s auch größer) voll, der auf dem Dach des zukünftigen Hauses steht. Von dort aus geht das Wasser überall hin. In die Außendusche an der Hausrückwand, in die Küche, in das Bad.

In den warmen Monaten kommt warmes Wasser nun aus allen Hähnen. In den kalten Monaten kommt eben kaltes Wasser. Man kann die Warmwasserperiode verlängern, indem man mit schwarzem Schlauch arbeitet – z.b. als Spirale platzsparend verlegt. Schon wenig Sonne reicht dann, um viele Liter Wasser zu erwärmen.

Wer kein Hausdach hat oder keinen Olivenbaum, aber trotzdem ein Gefälle haben möchte, um sich mit Wasser zu versorgen, der darf sich ein Podest bauen oder mauern und darauf seinen Wasserbehälter stellen. Solch ein Wasserpodest gilt nicht als Konstruktion, das kann man überall aufbauen. Wasserbehälter gibt’s preiswert hier im Handel wo die Bauern einkaufen. Da bekommt man auch Folien und Schläuche usw.

Wer sich ein Haus baut oder einen Trullo saniert und einen festen Stromanschluss hat, der kann später auch ein stromsparendes System nutzen und sich eine große Zisterne bauen, eine vorhandene sanieren lassen oder einen riesigen Wasserbehälter kaufen und aufstellen. Dann pumpt man mit der Brunnenpumpe den großen Behälter voll und installiert darin oder daran eine kleine Pumpe, die nur anspringt, wenn man irgendwo einen Wasserhahn aufdreht.
Der Elektriker sorgt dann für eine automatische Befüllung des großen Behälters (Zisterne), indem die Brunnenpumpe anspringt, sobald der Wasserstand in der Zisterne einen kritischen Punkt erreicht. Man bekommt davon gar nichts mehr mit, das läuft später alles automatisch.

Aber hier sollte es ja eigentlich darum gehen, wie man sich mit Wasser bequem versorgt ohne Stromanschluss.
Zum Schluss noch 2 Fotos zum besseren Verständnis.